136 Podcastsendungen später…

Aufmerksamen Lesern dieses Blogs sollte es nicht entgangen sein: Ich investiere viel Zeit und Hingabe in den Fußballpodcast Rasenfunk, den ich moderiere und zusammen mit Frank Helmschrott unter die Fußballfans bringe. In etwas mehr als zwei Jahren sind dabei 136 Sendungen und rund 240 Stunden Gespräche über Fußball zustande gekommen. Für mich selbst kaum zu glauben. 

Alles nur Hobby? Etwas mehr als das. Zwar finden Vorbereitung und Aufnahmen noch bevorzugt in meiner Freizeit statt, mit einem Crowdfunding-Ansatz versuche ich aber, an dieser Schraube zu drehen. Der Rasenfunk ist mein Fuß in der Tür des Sportjournalismus, den ich gedanklich nie so ganz verlassen habe. Im Medium Podcast kann ich so über Fußball sprechen, wie ich es gerne hätte. Und wenn etwas nicht gut ist, liegt die Verantwortung bei mir. Für mich die idealen Arbeitsbedingungen.

Technische Gründe haben dazu geführt, dass ich die letzten zweieinhalb Stunden in jede einzelne Folge des Rasenfunk kurz reinhören musste. Ein fast bizarres Erlebnis, denn die Erinnerung an einzelne Sendungen verschwimmt bei 136 naturgegeben. Und so staunte ich über ein paar Dinge, die ich gerne teilen möchte – denn mit ihnen verbunden ist vor allem ein großes Dankeschön an viele Menschen:

  • Die Gäste. Mein Gott, wie sollte ich den Rasenfunk ohne so viele Fußballkenner machen, die bereit sind, viel Zeit ihrer Freizeit für meine Sendungen zu opfern. 114 verschiedene Journalisten, Fans und Blogger hatte ich inzwischen zu Gast. Wie großartig ist es, dass ich noch keine einzige inhaltliche Absage für den Rasenfunk bekommen habe! Danke an alle vergangenen und zukünftigen Gäste. Ohne euch ginge es nicht (mal keine Phrase).
  • Die Hörer. Es ist fast tragisch, wie kurzlebig die meisten Folgen sind. Ich habe über fast absteigende Herthaner genauso gesprochen wie über den Tabellenachtzehnten Borussia Dortmund. Nach einer handvoll Tagen wird so manches obsolet oder durch Neues ersetzt. Trotzdem wächst die Hörerschaft des Rasenfunk beständig. Und das ist einer der wesentlichen Antriebe, Woche für Woche viel Zeit hineinzustecken.
  • Die Hörer, zum zweiten. Akustisch mussten wir uns gerade in den ersten Folgen sehr strecken. Sowohl die Hardware-Ausstattung als auch die Aufnahmesituation war nicht immer eines Audioprodukts würdig. Nicht einmal ein Intro hatten wir für lange Zeit. Ich muss sagen: Da wurde den Hörern so manches zugemutet. Von meinen Erkältungsattacken (gerade während des ersten Winterpausen-Rasenfunk Royals) will ich gar nicht erst anfangen. Danke fürs Durchhalten, liebe Hörer. Ich glaube inzwischen stimmt die Audioqualität meistens (und leider hängt es jetzt an Faktoren, die nicht zu beeinflussen sind).
  • Thomas, Rob und Julia. Sie haben uns kostenlos das Intro des Rasenfunk umgesetzt und eingesprochen. In echter Meinsportradio-Qualität. Und ich stehe drauf, immer noch. Düdüdüdüdüdüdüdümmmm…. Die Rasenfunk Schlusskonferenz
  • Die Unterstützer und Mitmacher. Ohne Community kann ich nicht, liegt vielleicht in meinem Lebenslauf begründet. Umso toller, dass ich meine eigene aufbauen durfte. Zu jeder Sendung gibt es Hörerfragen und mit dem Rasenfunk Supporters Club stehen wir bei einer Summe, die Antrieb und Polster zugleich ist. Dieses Crowdfunding-Ding kann funktionieren! Und auf einen Sponsor zu verzichten, war die richtige Entscheidung.
  • Das SendegateIn die technische Seite des Podcastens wollte und musste ich mich reinfuchsen. In der deutschen Podcaster-Community dabei immer auf offene Ohren zu stoßen, war nicht nur passend, sondern auch äußerst hilfreich.
  • Ultraschall und Studio Link. Wie sich der Affe zum Menschen entwickelte, so formte sich der Rasenfunk von Windows mit Skype zu Mac mit Reaper, Ultraschall und Studio Link. Wir haben es hier mit großartigen Audio-Lösungen zu tun, die nicht mal etwas kosten. Darf man so etwas dann überhaupt im Jahr 2016?

Ich fand, dieser Dank musste mal sein. Noch mehr davon halte ich zurück, denn das tangiert Privates. Es gibt viele Menschen, die den Rasenfunk erst ermöglichen.

Puh. Zu rührselig? Dann gibt es hier noch etwas Handfestes. Auf der Subscribe 8 durfte ich erzählen, was der Boom der Fußballpodcasts mit dem Medium Podcast macht und wie das alles mit dem existierenden Sportjournalismus zusammenhängt. Hier zu sehen:

3 Kommentare 136 Podcastsendungen später…

  1. Ralph

    Hallo Max
    Die Hörer haben zu danken für immer wieder unterhaltsame, informative und lehrreiche Sendungen. Und für die investierte Zeit der Macher und Gäste.
    Gruß
    Ralph

  2. ode.

    Hallo Max,

    ich möchte zu deinem Fazit aus meiner Sicht beitragen. Mit meiner Podcast-Leidenschaft stehe ich eher allein da in meinem Bekanntenkreis. Jetzt bin ich zwar schon fast 40 und wohne sehr ländlich. Aber, wie ich sagte: Podcasts sind eher Neuland für meine Bekannten. Da zählen eher die klassischen Printmedien. Und der Doppelpass. Da kann ich noch so oft sagen, dass man statt Doppelplass/Sky90/whatever besser den Rasenfunk hören sollte.

    Und, was diese Podcast-Sucht betrifft, da stimme ich dir, zumindest in Bezug auf mich und Bekannte, nicht zu. Ich suche mir schon gezielt Inhalte, nach denen ich Bedarf habe. Jetzt gibt es in meinem Leben 2 Hauptpunkte: Fussball und Brettspiele. Aber selbst im Bereich Brettspiele (der mein Leben noch viel mehr bestimmt als Fussball) höre ich fast gar keine Podcasts. Dafür aber alles vom Rasenfunk und Forecheck, Bohndesliga, Collinas Erben und über meinen Verein… Wobei ich fasziniert bin, dass es über Leverkusen mittlerweile schon 2 Podcasts gibt und in einem durfte ich sogar schon mitspielen… (und in drei Brettspielpodcasts, aber das hat eher andere Hintergründe).

    Fazit – für mich ist das sehr themenbezogen: Fussball.

    Jetzt wirst du dich mit der Materie weit mehr auseinander gesetzt haben als ich und ich zweifel deine Fachwissen da nicht an. Ich hab nur festgestellt, dass dein Fazit auf mich (und teils meine Bekanntschaft) nicht zutrifft und wollte das mal als eine von vielen Stimmen so kund tun.

    Dies gesagt verbleibe ich mit dem Wunsch, dass ihr euch mit dem Rasenfunk eine goldene Nase verdient. Und sag mir, wem ich schreiben muss, um zu fordern, dass du ein eigenes Videoformat bekommst.

    LG…ode.

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